Am 20. Januar 2025 hat Donald Trump seine zweite Amtszeit als US-Präsident angetreten. Während sich die Bundesregierung noch in der Regierungsbildung befindet, nehmen die Auswirkungen der US-Wirtschaftspolitik auf das deutsche Wirtschaftsgefüge immer mehr Gestalt an. Als bedeutendster Handelspartner Deutschlands stellt die protektionistische Wirtschaftspolitik Trumps eine ernsthafte Bedrohung dar, insbesondere für exportorientierte Unternehmen.
Importzölle: Gefahr für deutsche Schlüsselindustrien
Trump plant Importzölle von bis zu 20 % auf europäische Waren, eine Maßnahme, die vor allem die angeschlagene Automobilindustrie hart treffen würde. Auch die wirtschaftliche Gesamtlage Deutschlands verstärkt die Unsicherheit: Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte in den letzten zwei Jahren bereits um 0,3 % im Jahr 2023 und um 0,2 % im Jahr 2024 – ein Handelskonflikt mit den USA würde die Situation weiter verschärfen.
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), warnt vor den Folgen von Importzöllen: sinkende Exporte, eine geschwächte Industrie und steigende Preise. „Damit dürfte sich die Deindustrialisierung und der Verlust guter Arbeitsplätze in der Industrie in Deutschland beschleunigen.“ Die Folge wären steigende Preise, höhere Inflation und ein sinkender Lebensstandard, besonders für Menschen mit mittleren und geringen Einkommen.
Das Bergische Land und die Folgen für den Mittelstand
Das Bergische Land mit seiner hohen Dichte an exportorientierten, familiengeführten Unternehmen ist besonders betroffen. Branchen wie der Maschinenbau und die Werkzeugtechnik könnten durch Strafzölle stark belastet werden. Gerade diese Unternehmen sind auf stabile internationale Handelsbeziehungen angewiesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Jürgen Hardt: Exportorientierte Unternehmen im Bergischen Land unter Druck
Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, äußerte sich auf der BZI-Partnerveranstaltung am 22. Januar 2025 besorgt über die wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Wirtschaftspolitik. Er betonte, dass Trump eine Weltsicht vertrete, die auf „Gewinnern und Verlierern“ basiere. „Trump glaubt, dass sich Deutschland auf Kosten von Amerika bereichert hat. Das will er uns heimzahlen“, so Hardt. Laut Trump kaufen die Europäer zu wenig Produkte aus den Vereinigten Staaten. Zölle seien daher der einzige Weg, um das Handelsdefizit auszugleichen und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Hardt geht davon aus, dass Trump auch in seiner zweiten Amtszeit nicht vor spontanen Entscheidungen zurückschrecken wird, die die bergische Industrie stark belasten könnten. Gleichzeitig sei Trump deutlich besser vorbereitet als bei seiner ersten Wahl, was eine noch größere Herausforderung für Deutschland und seine Unternehmen bedeute.
Trumps „Deal-Politik“ als Herausforderung für Europa
Hardt wies zudem auf Trumps „Deal-Politik“ hin, die Europa vor erhebliche Herausforderungen stelle. Er erinnerte an den erfolgreichen Deal während Trumps erster Amtszeit, bei dem der damalige EU-Kommissionspräsident Juncker Zusagen über mehr Soja-Importe aus den USA machte, um Strafzölle zu vermeiden. „Europa muss sich auf solche Deals vorbereiten und einheitlich handeln“, forderte Hardt, um Trumps protektionistische Wirtschaftspolitik entgegenzutreten.
Sportliche Resilienz als Inspiration für Unternehmen
Judo-Weltmeister und Olympia-Bronzemedaillengewinner Karl-Richard Frey sowie Cedric Pick, Gründer des RTV Judoteams, verdeutlichten auf der BZI-Partnerveranstaltung die Bedeutung von Zielen, Rückschlägen und Resilienz – wesentliche Faktoren, um Herausforderungen sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft erfolgreich zu meistern.
Ihre Botschaft: Aus Niederlagen lernen und mit Entschlossenheit und Ausdauer weitermachen!
Ihre Erfahrungen zeigen eindrucksvoll, wie wichtig klare Ziele und Durchhaltevermögen sind, um selbst schwierige Herausforderungen zu meistern – eine starke Parallele zu den aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Gerade in Zeiten globaler Handelskonflikte sind Resilienz und Anpassungsfähigkeit entscheidende Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg.